„Nur wer sich ändert, bleibt sich treu“ – Wolf Biermann und seine Solidarität mit Israel
Vortrag mit Musikbeispielen von Uwe von Seltmann
Veranstalter: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hanau
In Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Hanau
Am 15. November bietet die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hanau einen Vortrag über Wolf Biermann und sein Verhältnis zum Judentum sowie zu Israel mit einem Vortrag von Uwe von Seltmann an. Der Referent ist besonders bekannt geworden mit seinem Buch „Wir sind da! – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, Er ist aber ebenso aktiv als Dokumentarfilmer und Rechercheur zur NS-Geschichte.
Neben seinen Lebensstationen widmet sich Uwe von Seltmann einem Aspekt in Biermanns Leben und Werk, der in der Öffentlichkeit kaum bekannt ist: Wolf Biermanns Jüdischkeit und seiner engen Verbindung zu Israel. Biermanns Vater Dagobert, ein kommunistischer Widerstandskämpfer gegen die Nationalsozialisten, wurde 1943 in Auschwitz als Jude ermordet. Der „jüdische Mischling ersten Grades“ Wolf Biermann hingegen überlebte den Rassenwahn der Nationalsozialisten. Wie sieht sich Biermann selbst, der in dem Lied „Nur wer sich ändert, bleibt sich treu?“ geschrieben hat: „Ich bleibe, was ich immer war / Halb Judenbalg und halb ein Goj“? Wie hat die Freundschaft mit dem Auschwitz-Überlebenden und Historiker Arno Lustiger (1924-2012) Biermanns Leben verändert? Welche Bedeutung hat die jiddische Sprache für ihn? Und wie kam es zu Biermanns ausgeprägter Solidarität mit Israel, die ihn 2006 sagen ließ: „Israels Schicksal sehe ich als ein Menetekel für die Völkerfamilie auf diesem winzigen Planeten Erde“?
Uwe von Seltmann zeigt auf, dass sich das „Jüdische“ als ein zentrales Leitmotiv durch Biermanns gesamtes Leben zieht. Der Vortrag wird von Musikbeispielen aus Biermanns Werk umrahmt.