ZUR

HISTORIE

Unser unabhängiges Projekt befindet sich in den Räumlichkeiten des Zentrums der Evangelischen Kirche in Hanau und soll ebenfalls auf die Historie, Fachstellen und Arbeit vor Ort aufmerksam machen. In Absprache mit der Gemeinde und Stadt wollen wir helfen, die Alte Johanneskirche als denkmalgeschütztes Gebäude instand zu halten und den Umbau des Kirchturms zur öffentlichen Begehbarkeit voranzubringen.

DIE GESCHICHTE
DER ALTEN JOHANNESKIRCHE

Die Alte Johanneskirche war bis Anfang des 19. Jahrhunderts „Lutherische Kirche“. Sie wurde 1658 als Kirche der lutherischen Gemeinde in Hanau erbaut und entstand in der Altstadt in relativer Nähe zum Stadtschloss. Die mittelalterliche Stadtmauer der Altstadt wurde in die Westwand einbezogen. Mitten im Barock wurden gotische Stilelemente wie etwa Spitzbogenfenster und ein gotisierender Chor gebaut. Der Chor ist entgegen der üblichen Bauweise nach Norden ausgerichtet, was durch den Zuschnitt des zur Verfügung stehenden Grundstückes bedingt war.

Nachdem 1818 in der Hanauer Union 59 reformierte und 22 lutherische Pfarrer sowie zahlreiche Kirchenälteste ihre Gemeinden zur unierten Kirche vereinigt hatten, wurde die bisherige Bezeichnung “Lutherische Kirche“ unwirksam. Daher erhielt diese den Namen „Johanneskirche“. Namensgeber war Johann Georg II. von Sachsen, der bei der Grundsteinlegung zugegen gewesen war. Außerdem verloren die vorherigen Personalgemeinden ihre Existenzberechtigung und zwei Territorialgemeinden entstanden: im westlichen Teil Hanaus die Johanneskirchengemeinde und im östlichen Teil die Marienkirchengemeinde. Durch die Ausweitung der Stadt Hanau nach Westen lag die Johanneskirche am Rand ihrer Gemeinde. Mit der Zerstörung des Kirchengebäudes 1945 ergab sich die Möglichkeit einen Ersatz zu schaffen, der zentraler im Gebiet der Gemeinde lag: die neue Johanneskirche.

Bedingt durch das Wachstum der Stadt und der evangelischen Bevölkerung wurde im Süden aus der Marienkirchengemeinde heraus die Christuskirchengemeinde gegründet. Im Osten entstand aus der Johanneskirchengemeinde heraus die Kreuzkirchengemeinde.

Vor dem Zusammenschluss zur Evangelischen Stadtkirchengemeinde war die Alte Johanneskirche Gemeindezentrum in der Trägerschaft des in den 1930iger Jahren gegründeten Gesamtverbandes evangelisch-unierter Kirchengemeinden in Hanau.

DIE NEUE 

TURMHAUBE

Die neue Haube soll die Kirche mehr als 67 Jahre nach dem schweren Bombenangriff auf Hanau am 19. März 1945 wieder komplettieren. Damals war das Gebäude bis auf die Grundmauern abgebrannt, die zerstörte Haube aus einer Holzkonstruktion mit Schieferverkleidung wurde später nie mehr aufgebaut. Seither gab es in der Stadt regelmäßig Diskussionen, der Alten Johanneskirche wieder eine richtige Spitze zu verpassen. Sie wurde auf Initiative der Interessengemeinschaft Hanauer Altstadt e. V. geplant, finanziert und auf den Turm installiert – natürlich mit Zustimmung der Stadtkirchengemeinde (d. h. deren Rechtsvorgänger, dem Gesamtverband evangelisch-unierter Kirchen in Hanau) und der Landeskirche.

Ruthardts Modell nimmt die originale Form wieder auf, belässt es aber bei einem transparenten Stahlgerüst ohne Verkleidung. So verbindet die Turmhaube Vergangenheit und Heute.

DAS MODELL DER 

HANAUER ALTSTADT

Das Altstadtmodell hat zum Tag des offenen Denkmals am 9. September 2018 in den Räumlichkeiten der Alten Johanneskirche einen neuen Platz gefunden und kann nun jederzeit besichtigt werden.

Im Jahr 1996 begann Glasermeister Günter Jacob mit dem Bau des ersten Gebäudes im Maßstab 1:87. Nach intensiven Vorarbeiten und Recherchen packte er den Bau des Altstädter Rathauses an. Aus gutem Grund wählte er den Maßstab 1:87, da es hier für die HO-Modellbahnbauer viele Bauteile, Steinplatten und sonstige Ausschmückungsteile im Handel zu erwerben gab.

Aber zunächst war es notwendig, den Grundriss der Altstadt zu entwickeln, und dazu musste der Lageplan aus dem Jahr 1905 im Maßstab 1:1500 auf den Maßstab 1:87 vergrößert werden. Die Gebäude wurden aus massiven Holzblöcken gefertigt, auf die dann die Fassade als »Fertigteil« mit Fenster, Türen und Wandverkleidungen aufgebracht wurde. Dachein­deckungen wurden im Original fotografiert und durch Vervielfältigungen einzelner Dachflächen auf die notwendige Größe der Gebäudedachflächen gebracht. Die Dachrinnen wurden aus Kupferblech in mühevoller Handarbeit mit einer speziellen Vorrichtung gebogen.

Durch die Unterstützung Hanauer Bürger erhielt Günter Jacob immer wieder Aufnahmen und Informationen, aber auch Zeichnungen über die Gebäude der Altstadt, so dass Gebäude für Gebäude der Hanauer Altstadt als Modell rekonstruiert werden konnten. Es entstanden das Stadtschloss mit Marstall, die Kirchen der Altstadt, die alte Hola und viele Gebäude, die dem schrecklichen Bombenangriff am 19. März 1945 zum Opfer fielen und heute leider nicht mehr vorhanden sind.

Nach vielen Jahren waren die Gebäude des Altstadtmodells fertiggestellt und wurden in den Räumlichkeiten an der Jahnstraße aufgestellt. Es gab immer wieder Überlegungen, wo das Modell der Öffentlichkeit präsentiert werden kann, und im Zuge der Sanierung der Alten Johanneskirche konnte ein Raum für das Modell zur Verfügung gestellt werden.   Eberhard Henschel 

Besichtigungen sind zu den Öffnungszeiten des AJOKI Cafés, aber auch im Zuge von Stadtführungen möglich. Auch außerhalb der Öffnungszeiten kann das Modell von außen bewundert werden. Eine installierte Beleuchtung ermöglicht dies auch zu den Abendstunden.

 

Weitere Informationen unter www.altstadtmodell-hanau.de

Zentrum der

EVANGELISCHEN KIRCHE IN HANAU

Gemeindebüro in der Alten Johanneskirche

Das Gemeindebüro in der Alten Johanneskirche ist zentrale Anlaufstelle der Stadtkirchengemeinde. Wenn Sie eine Auskunft brauchen, sich beispielsweise zu einer Gemeindefahrt anmelden möchten, wenn Sie Ihr Kind taufen lassen wollen oder einen Patenschein benötigen oder ein Gespräch mit einer Pfarrerin oder einem Pfarrer verabreden möchten, dann sind Sie dort richtig. Und natürlich können Sie dort auch vieles andere mehr erfahren und besprechen.

Mo. bis Fr. 9.00 – 12.00 Uhr,
Mo., Di., Do. 14.00 – 17.00 Uhr

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